Saterfriesisches Wörterbuch
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Räier, -e, dät

1. Rind. 2. Färse, Sterke. [afrs. hrîther ]

Raier, -e, die

Reiher: hie skit/späit as n Raier: er scheißt/spuckt wie ein Reiher.

Jungbäist, -e, dät

Färse; weibliches Rind, das noch nicht gekalbt hat, auch Räier genannt.

aphere

1. ausfindig machen; vermitteln: hie heerde n Räier foar mie ap : er hat mir eine Färse vermittelt. 2. herumhorchen, herumfragen: koast du aphere, of wäl n twäide Fauene häd? : kannst du noch herumfragen, ob jemand ein zweites Dienstmädchen hat?

stripje

mit Daumen und Zeigefinger melken, vor allem bei Färsen: n Räier mout man mäd Tume un Luzeknapper mölke : eine Färse muss man mit Daumen und Zeigefinger melken.

Uungluk, -ke, dät

1. Unglück, Unglücksfall, Missgeschick: 1.1 bie Uungluk kuud dät Räier wierumebulje: im unglücklichen Fall könnte die Färse nicht trächtig werden. 1.2 hie is foar t Uungluk bädden: er ist für das Missgeschick geboren, ein Pechvogel.

raierje

sich übergeben.

Räierskolig, -koolgere, dät

erstes Kalb einer Färse.

Fräiersjíere, do

die Jahre zwischen der Pubertät und dem ehefähigen Alter.

Fräiersfäite , do

in der Wendung: ap Fräiersfäite gunge/weze : auf Brautschau gehen/sein.

Soaltstraier, -e, die

Salzstreuer.

Mjuksstraier, -e, die

Düngerstreuer.

Skraier(s) Houk

wie in Emden und Amsterdam auch als Ortsname im Saterland.

Fräierskup, ju

Brautwerbung.

Fräieräi, ju

1. Brautwerbung, Brautschau. 2. Liebelei, Liebesverhältnis.

träierlai (m.), trjooërlai (f., n.)

dreierlei.

Fräier, -e, die

1. Freier, Buhler. 2. Frauenheld. fester Freund.

Kräie, -n, ju

Krähe. [engl. crow ] → Rouk Kräier, -e, die: schreiendes Kind.

apgunge

1. zugrunde gehen (is): iek wol deer nit bie apgunge : ich will nicht dabei zugrunde gehen. 2. (Pflanzen, Blumen) sich entfalten, aufgehen (is): do Bloumen gunge ap : die Blumen entfalten sich. 3. (Teig) aufgehen, quellen (is): die Dee gungt ap : der Teig geht auf. 4. am Horizont erscheinen (is): ju Sunne gungt ap : die Sonne erscheint am Horizont. 5. auflesen, aufgabeln: ju häd nu n näien Fräier apgeen : sie hat einen neuen Freier aufgelesen, aufgegabelt. 6. Essen und/oder Trinken bei Freunden oder Verwandten einnehmen: dälig sjode iek nit; iek gunge dät Íeten bie min Wäänt ap : heute koche ich nicht; ich gehe das Essen bei meinem Sohn einnehmen. 7. schwärmen für etwas (is): hie gungt heel in ju franske Sjoderäi ap : er schwärmt für die französische Kochkunst. 8. keimen: dät Säid is apgeen : die Saat hat gekeimt. 9. zu Ende gehen; verbraucht werden (is): twintig Púund Meel sunt deerbie apgeen : zwanzig Pfund Mehl wurden dabei verbraucht.

frisk

1. frisch, unverdorben: friske Gienebäien mäd Room sunt swíede läkker : frische Himbeeren mit Sahne sind sehr schmackhaft. 2. (Fleisch) ungesalzen: frisk Flaask : ungesalzenes Fleisch. 3. (Heu) noch nicht trocken, feucht: dät Ho is noch frisk: das Heu ist noch feucht. 4. kühl: 4.1 dät Weder is frisk : das Wetter ist kühl. 4.2 bute is et dälig gjucht frisk : draußen ist es heute recht kühl. 5. gesund: 5.1 die oolde Käärdel is noch goud frisk : der alte Bursche ist noch ganz gesund. 5.2 hiere Ounsicht häd n frisken Klöär : ihr Gesicht hat eine gesunde Farbe. 6. neu: 6.1 fon frisken ounfange : erneut beginnen; von vorne anfangen. 6.2 n frisken Dai : ein neuer Tag. 6.3 ju häd wier n frisken Fräier : sie hat wieder einen neuen Verehrer. 7. andere: do koom hie in n friske Stove : dann kam er in eine andere Stube.